Freitag-Sonntag Übung auf der Hohen Wand

Text: Dieter Cervenka
Foto: Karin Kuhn, Birgitt Schiefer, Anton Endsdorfer

Stürmischer Wind, Schneefall bis auf 1400 m und heftige Regenschauer – so lautete die Wetterprognose. Doch das konnte uns nicht daran hindern unsere Zelte beim Postl aufzuschlagen. Aber außer bei der Ankunft auf der Hohen Wand sollte dies nicht zutreffen. Teamgeist war beim Aufbau der Zelte beim mittlerweile schon recht bekanntem Wind in dieser Gegend gefragt. Da außer unseren beiden Staffeln auch die Hundeführer des ASB Simmering gekommen waren, veranstaltete Volker ein kleines Kennenlernspiel. Schon traditionell verbringen wir diese Tage mit anderen Einheiten. Anschließend begann die erste Nachtübung. Gegen Mitternacht ging es zur Nachbesprechung der ersten Trainingseinheiten zum Postl. Für manche dauerte diese recht lange.
Am Samstag waren drei Übungsstationen mit unseren wichtigsten Suchtaktiken auf dem Programm. Jeder hatte Gelegenheit Wegrand-, Ketten- und Quadrantensuche zu trainieren. Die Schwierigkeit wurde an den Ausbildungsstand der einzelnen Hunde angepasst. Eine Überraschung gab es an der letzten Station. So mancher Vierbeiner machte ein verduztes Gesicht als er den Vermissten mitten in der Luft ortete. Ein zwischen zwei Bäumen gespanntes Seil ermöglichte dieses Zauberkunststück. Der Nachmittag war der Weiterbildung der Hundeführer gewidmet. Karte- Kompass, Erstversorgung verletzter Personen nach dem Auffinden durch den Hund und für die ganz besonders unerschrockenen gab es noch ein Zuckerl – wie in den Bildern erkennbar durften sie sich in die Tiefe der Hohen Wand abseilen. Das Adrenalin stieg bei so manchen in ungeahnte Höhen.
Nach all dem Stress war eine Pause angesagt, doch um 22:30 erreichte uns ein „Notruf“. Mehrere Sektenmitglieder waren in den nahen Wald zum rituellen Selbstmord verschwunden. Alle einsatzfähigen Hunde der drei Staffeln wurden in die Suche eingebunden. Nach 90 Minuten war der rund drei Kilometer lange Weg und zwei Flächengebiete trotz Störmaßnahmen durch ängstliche Mütter und aufdringliche Reporter komplett abgesucht und alle Vermissten geborgen. Ein gemütliches Zusammensein im Anschluss bei den Zelten beendete diesen perfekten „Einsatz“. Auch die zweite Nacht wurde recht kurz. Der Sonntag brachte eine zweite groß angelegte Flächensuche, bei der trotz einiger Probleme alle Versteckspersonen „gerettet“ werden konnte. Bei der anschließenden Schlussbesprechung war auch Gelegenheit unserer Staffelchefin Karin zum Geburtstag zu gratulieren.
Fazit: zweieinhalb schöne Tage angefüllt mit Hundearbeit, guter Kameradschaft und neuer Erkenntnisse. Recht herzlichen Dank an alle Beteiligte – ASB Simmering, RH NÖ Eggenburg und RH NÖ St. Pölten.