Mantrailer verfolgen die Spuren einer vermissten Person. Vom letzten Ausgangspunkt, wo diese Person gesehen wurde, bis zum derzeitigen Aufenthaltsort.

 

Jeder Mensch hat einen individuellen Geruch und verliert permanent winzige Hautschuppen. Legt eine abgängige Person eine Strecke zurück, markieren die herabfallenden Geruchspartikel den gegangenen Weg. Ein für das Aufspüren dieser Geruchsspur ausgebildeter Hund, der Mantrailer, macht sich genau das zunutze: er bekommt einen Gegenstand oder ein Kleidungsstück, das die vermisste Person getragen bzw. berührt hat, zu riechen und muss sich diesen Geruch einprägen. Dabei ist wichtig, dass möglichst niemand anderer den Geruchsträger berührt hat, weil sich sonst die Gerüche vermischen, was dem Hund die Suche erschwert.

Der Ausgangspunkt ist meistens der Ort, an dem die Person zuletzt gesehen oder vermutet wurde. Von dort aus sucht der Hund an der langen Leine der frischesten Geruchsspur entlang. Die Qualität der Spur hängt stark von den Witterungsverhältnissen, von der Dauer der Abgängigkeit und von der natürlichen Umgebung ab. Hier kommt die Erfahrung aus den wöchentlichen Trainings und zahlreichen Einsätzen zum Tragen. Der Hundeführer/die Hundeführerin merkt am Verhalten und der Körpersprache des Hundes,  wann er den Geruch verloren bzw. wieder aufgenommen hat. Mit dieser Kenntnis lässt sich der Hundeführer vom Hund gezielt leiten und kann ihm im Gegenzug dabei helfen, die verlorene Spur wieder aufzunehmen, da der Mensch eine ganz andere Sichtweise auf die Streckenverhältnisse hat und den Überblick behält.

Unsere jahrelange Einsatzerfahrung hat gezeigt,  dass die Mantrailinghunde einsatztaktische Trumpfkarten darstellen.

Während man bei einer reinen Flächensuche in alle Richtungen suchen muss, geben einem die Trailer einen gewissen Anhaltspunkt, in welchen Gebieten sich die Person bis zuletzt aufgehalten haben könnte. Dies ermöglicht eine gezieltere Flächensuche.

Aus dieser symbiotischen Zusammenarbeit von Flächenhunden und Mantrailern hat sich unsere standardmäßige Einsatztaktik entwickelt, die nun bei jeder Personensuche ihre Anwendung findet. Damit setzen wir als einsatzstärkste Rettungshundeorganisation Österreichs neue Maßstäbe.

Im Gegensatz zum Flächenhund, sucht der Mantrailer immer nur eine bestimmte Person, sowohl in der Stadt, wie auch im ländlichen Gebiet und im Wald.

Mithilfe der Mantrailer kann auch ein Suchgebiet eingegrenzt werden, dies ermöglicht einen gezielten Einsatz der Flächenhunde.

Wichtig bei all diesen abgängigen Menschen ist die rasche Alarmierung der Rettungshunde. Die Geruchspartikeln werden mit der Zeit wieder abgebaut. Witterungsbedingungen, wie starker Regen und große Hitze beschleunigen dies zusätzlich.

 

Klassische Einsatzgebiete sind:

  • vermisste Kinder und Jugendliche
  • Wanderer, Pilzsucher und Sportler, die sich verirrt haben oder gestürzt sind
  • ältere Menschen, darunter auch Alzheimer- und Demenzpatienten
  • Personen, bei denen ein Suizidverdacht besteht